Donau - der Klassiker aller Flussreisen
Unbeirrt durchquert der märchenhafte Fluss zehn der schönsten Länder Europas. Von ihrer Quelle im Schwarzwald bis ans Schwarze Meer ist sie mit 2.888 Stromkilometern nach der Wolga der zweitlängste Strom Europas. Nur bei der Donau werden die Stromkilometer von der Mündung bis zur Quelle gezählt, also von "Null" im Delta am Schwarzen Meer bis zu Kilometer 2.888 bei der Breg-Quelle im Schwarzwald.
Das tiefblaue Donau-Wasser fliesst stolz durch die herrlichen Landschaften und präsentiert sich kontrastreich inmitten der atemberaubenden Natur. Rechts und links der Donau wechseln das Wellenspiel der Hügel mit akkuraten Weinterrassen, barocke Kuppeln mit lauschigen Dorfansichten, Blumenwiesen mit üppig grünen Auwäldern. Schlösser, in denen sich Weltgeschichte abspielte, spiegeln sich im Wasser. Burgen, ihrer Wehrhaftigkeit schon lange beraubt, überblicken versonnen den Fluss. Das silbrig-blaue Band der Donau teilt nicht nur das Land in zwei malerische Ufer, sonder verband schon immer Menschen mit der Welt.
Die Donau, eine der ältesten Handelswege Europas, beförderte Salz und Erze und förderte weit reichende Handelskontakte. Regensburg und Passau blühten auf – und mit den Obstbäumen der Wachau um die Wette. Viele Traditionen und all die Kunstschätze von Weltruf entstammen den weltlichen Freuden von damals – oder der Gottesfurcht.
Die Hauptstädte Wien, Budapest und Bratislava scheinen sich noch heute lieber im Takt des Walzers zu wiegen, als hektisch in die Zukunft zu eilen. Und dadurch hat man auch ein wenig mehr Zeit, die man gerne mit anderen teilt: in liebenswerten Kaffeehäusern, in tschechischen Biergärten und urigen Weinschenken.
Sogar die Musik beschreibt die faszinierende Donau und verewigt den Strom auf liebliche Weise. Verzückt von dem schönen blauen Fluss, schrieb Johann Strauss 1867 den „Donau-Walzer“. Aber nicht nur Musik und Kultur hat der Donau zu Bekanntheit verholfen, die farbenprächtigen, malerischen Naturlandschaften und die faszinierende Artenvielfalt, die den europäischen Strom bereichern, inspirierten die im Laufe der Jahrhunderte angesiedelten Einheimischen an der Donau, mystische Geschichten und Sagen zu verbreiten. So manchen Flussüberquerenden trübten die märchenhaften Landschaftsbilder fantasievoll die Wahrnehmung. Wer die traumhafte Donau bereist, wandelt auch gleichermassen auf den Spuren der Mythen und Legenden. In allen Ländern, die die Donau filigran mit ihrem Strom beehrt, gibt es sowohl Geheimnisvolles als auch Atemberaubendes zu entdecken.
Landschaftliche Höhepunkte sind die Wachau mit Kloster Melk, Krems und Dürnstein. Atemberaubend ist das Eiserne Tor, ein Felsdurchbruch an der Grenze von Serbien zu Rumänien. Die Wachau, der Wienerwald und die Donau-Auen sind Ziele geführter Wanderungen zu Weingärten, Burgruinen und Naturparadiesen. Der Höhepunkt einer Donau-Reise ist dann das Donau-Delta. In Europas grösstes Feuchtgebiet leben mehr als 4000 Tier- und über 1000 Pflanzenarten.
Der Main-Donau-Kanal verbindet den Fluss seit 1992 mit dem Rhein, so dass die Flussschiffe die Fahrtgebiete wechseln können. Einige der ungefähr 120 Donauschiffe fahren bis ans Schwarze Meer, der Klassiker ist die Strecke zwischen dem bayrischen Passau und Budapest in 8 Tagen. Durch die guten Fluganbindungen können Sie Ihre Reise auch in Wien starten. Die Abfahrten sind von April bis Oktober. Besonders stimmungsvoll sind die Advents- und Weihnachtsreisen.
Lassen Sie sich vom Zauber der Donau-Metropolen verführen und spüren Sie die Romantik, die Sie auf der Donau umgeben wird.
Passau/Deutschland
Passau liegt pittoresk auf einer Landzunge am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz. Adelspaläste und Bürgerhäuser leuchten in Pastell, „garniert“ mit weissem Stuck. Die engen Gassen, malerischen Torbögen, Türmchen und Erker in der Altstadt werden vom Stephansdom majestätisch überragt. Im Innereren des barocken Drei-Kuppel-Doms steht die grösste Kirchenorgel der Welt – mit 17.774 Pfeifen und 231 Registern. Die Veste Oberhaus, die Zwingburg der mächtigen Passauer Bischöfe, hat ein selbstbewusst-trotziges Gegenüber: das Rathaus der Bürgerschaft, 1393 erbaut. Wegen des Engpasses an den Kaimauern wurde vor den Toren der Stadt (4 km entfernt) ein neuer Anleger gebaut.
Linz/Österreich
Die Stadt begann als kleiner Handelsflecken mit einer Burg. 1481 liess Kaiser Frieddrich III. die Burg zu einer mächtigen Hofanlage ausbauen. Damit begann ihr Aufstieg. Der Astronom Johannes Kepler lebte hier 12 Jahre. Mozart komponierte hier als Fürstengast seine Linzer Sinfonie. Anton Bruckner weilte als Domorganist in der Stadt und Adalbert Stifter wurde in Linz geboren. Der Neue Dom sollte eigentlich die grösste Kirche Österreichs werden. Doch ein k. u. k. Dekret aus Wien verbot die Pläne. Und so ist der Turm einen Meter niedriger ausgefallen als beim Stephansdom. Die berühmte Linzer Torte wird übrigens 1777 erstmalig schriftlich erwähnt – in drei Rezeptvarianten.
Melk/Österreich
Auf einem Felsen thront das barocke Benediktinerstift Mel, ein Monumentalbauwerk, blendend in seiner Pracht im Inneren – von den Deckengemälden bis zur Bibliothek. Sie umfasst um die 90.000 Bände und über 2.000 Handschriften, die Umberto Eco zu seinem Werk „Der Name der Rose“ inspirierten. Das Stift wurde bereits 1089 von den Babenbergern gegründet und zählt zu den bedeutendsten und grössten Barockbauten Europas. 1888 Fenster erlauben den weiten Blick auf Himmel und Erde. Prunkvoller Höhepunkt: die barocke Stiftskirche mit dem „Audienzsaal Gottes“.
Wachau/Österreich
Die Wachau - das sind Marillen, Obstbrände, Trauben und Wein. Und natürlich eine wunderschöne Donaulandschaft. Der Flusslauf schlängelt sich in unzähligen Schleifen durch das Land, umrundet Hügel, umkreist alte Burgen, umarmt Weinberge und kleine Dörfer, in der die Kirchtürme Zwiebelkuppeln haben. Dürnstein gilt als das romantische Herz der Wachau, Melk als ihre Seele.
Dürnstein/Österreich
Dürnstein ist ein romantischer Weinort mit einem Renaissanceschloss, einem Stift, einem Nonnenkloster und vielen gemütlichen Weingaststätten, auch Buschenschenken genannt. Und er ist vielleicht der einzige Ort der Welt, der sich damit brüstet, dass jemand ganz unbedingt wieder wegwollte: Richard Löwenherz. Auf der Rückreise von seinem Kreuzzug verbrachte er hier geraume Zeit im Kerker. In bester Raubrittermanier forderte man Lösegeld und liess ihn erste von dannen ziehen, als alles gezahlt war: 100.000 Mark Silber. Die Burg ist heut nur noch eine Ruine, das Geld floss donauabwärts: in den Aufbau der Wiener Neustadt.
Krems/Österreich
Die Geschicke von Krems sind seit frühester Zeit mit dem Weinbau verbunden. Daran hat sich in rund 1.000 Jahren wenig geändert. Auf Schritt und Tritt begegnet man dem Wein, auf Strassen und Plätzen, in alten Klöstern und Kirchen, auf Wirtshausschildern, im Museum, auf Weingütern und natürlich leibhaftig in den Heurigenstuben. Im 13. Jh. befand sich beinahe die Hälfte der Kremser Weinbaufläche im Besitz der Klöster und die schöne blaue Donau wurde der Haupthandelsweg für edle Tropfen. Nur daran hat sich in Krems ein wenig geändert.
Wien/Österreich
Wien, das sind die Hofburg, der Stephansdom und das Burgtheater, die Schlösser Belvedere und Schönbrunn, die Fiaker, der Prater, der Naschmarkt und das Hundertwasserhaus. Es ist die Stadt der Komponisten und der Handküsse, der gediegenen Kaffeehäuser, der Hofreitschule, der Lippizaner und des Wiener Schmähs - was hier kein Schimpfwort ist. Die Kaiserresidenz der k.u.k. Monarchie war und ist auch eine Stadt der lebensfrohen Bürger, des Walzers, des Wienerwalds, des Jugendstils und des „Dritten Manns“. Meist legen die Schiffe etwas ausserhalb in Nussdorf oder am zentraleren Handelskai an. Wenn das Schiff über Nacht bleibt, können Sie einen abendlichen Heurigen-Ausflug nach Grinzing geniessen. Musikbegeisterte und Klassikfans finden in Wien Mozart, Beethoven, Haydn, Schubert, Schönberg und nicht zu vergessen den Walzerkönig Johann Strauss - das musikalische Angebot ist überwältigend. Wer sich eher für zeitgenössische Musik interessiert, kann in einem stillgelegten Gasometer einen Walk of Stars besuchen. Dort haben Künstler aus Pop, Rock, Jazz, Blues, Folk, Volksmusik und Schlager ihre Hand- und Fussabdrücke a la Hollywood verewigt.
Bratislava/Slowakei
Das ehemalige Pressburg ist die einzige Hauptstadt der Welt, deren Gebiet an zwei Nachbarstaaten grenzt. Sie war schon einmal, für etwa 250 Jahre, eine bedeutende Hauptstadt. Allerdings im Königreich Ungarn. Selbst als sie es 1785 nicht mehr war, liessen sich die Monarchen weiterhin im Martinsdom der Stadt krönen. Und nun, als Hauptstadt der Slowakischen Republik, wird dieser alte Glanz aufpoliert, die schönen Bürgerhäuser herausgeputzt und die Adelspalais fein gemacht. Die pittoreske Altstadt wird liebevoll restauriert. Prunkstück ist der Primatial-Palast mit seiner berühmten Gobelinausstellung und Gemäldegalerie mit Werken grosser europäischer Meister. Weitere Höhepunkte sind die Burg, die Domkirche, die Kapitulsgasse, das Priesterseminar und die Klarissenkirche. Beliebte Treffpunkte sind der Marktplatz und die Bars und Cafes in den anliegenden Gassen. Bratislava beweist, dass sich Geschichte nicht nur in Stein verewigt, sondern etwas überaus Lebendiges ist. Vom Anleger kommt man zu Fuss in wenigen Minuten in die Altstadt.
Esztergom/Ungarn
Die Geburtsstunde Ungarns lag eigentlich in Esztergom. Denn am ersten Tag des Jahres 1001 wurde Stephan der Heilige in Esztergom zum ersten ungarischen König gekrönt. Vielleicht wohnt der ungarische Geist in Budapest und das Herz in der Puszta, doch ganz sicher wohnt die Seele Ungarns in Esztergom. Zumindest, wenn sie katholisch ist. Der Erzbischof von Esztergom ist das Oberhaupt der ungarischen katholischen Kirche. Die wertvollste Sammlung ungarischer Kirchenschätze befindet sich in der Schatzkammer der Basilika und die Grabstätte eines Märtyrer-Kardinals in ihrer Gruft. Doch es geht noch weiter: Die mächtige Basilika Mariä Himmelfahrt thront nicht nur erhaben über dem Ort, sie überblickt auch die Donau - als grösste Kirche des Landes - und nachts wunderschön angestrahlt. Ihr zu Ehren komponierte Franz Liszt eine eigene Einweihungs-Messe. Vorbild des klassizistischen Umbaus war kein Geringerer als der Petersdom in Rom.
Budapest/Ungarn
Die einen schwärmen von seinem Zauber, andere schwören auf seine kulinarischen Reize, manche können vor lauter Stöbern in den Geschäften kaum die Schönheit der Strassen wahrnehmen und einige bleiben einfach nur irgendwo am Donauufer sitzen und staunen stundenlang. In Budapest könnte man lernen, genügsam zu werden, damit man zumindest einen Teil verinnerlicht. Seit 1987 gehören weite Bereiche Budapests zum Weltkulturerbe der UNESCO. Seine prächtigsten Ufer liegen wie bei einem aufgeschlagenen Buch rechts und links der Donau - ob das neugotische Parlamentsgebäude, dessen helle Fassaden einem Kristallpalast gleichen, die Fischerbastei, der Burgberg mit dem Schloss, die Kettenbrücke, die Matthiaskirche, die Gassen, die einem Sittengemälde gut zu Gesicht stehen würden, Wohnstuben, Badehäuser und Stadtpaläste, die Geschichte und Geschichten erzählen. Die Schiffe legen auf der Pester Seite an. Von hier sind es nur wenige Minuten in die Fussgängerzone Vaci Utca. Eine Stadtrundfahrt ist empfehlenswert, da der Stadtteil Buda sehr hügelig ist. Budapest ist das einzige Kurbad, das zugleich Hauptstadt ist. Aus 118 natürlichen Quellen und Rohrbrunnen sprudeln jeden Tag 70 Millionen Liter Thermalwasser. Bereits in der Römerzeit gab es 14 Thermalbäder. Die Blütezeit erlebte die Badekultur Ende des 19., Anfang des 20. Jh. Aus dieser Zeit stammt das berühmte Gellert-Heilbad. Mit seiner prachtvollen Jugendstileinrichtung gilt es als das schönste Bad von Budapest. Sehenswert sind auch das Heilbad Kiraly, Rudas-Heilbad, Lukacs-Heilbad und das Szechenyi-Heilbad.
Kalocsa/Hajos/Ungarn
Hajos liegt im südlichen Teil der grossen ungarischen Tiefebene und nur weniger Kilometer vom Donauort Kalocsa entfernt. Anfang des 18. Jh. förderte der Erzbischof von Kalocsa die Besiedelung des Ortes durch Schwaben. Er verpflichtete sie zum Weinanbau und zur Weinherstellung und garantierte ihnen dafür Steuerfreiheit. So begann die Entstehung des heutigen Kellerdorfes mit seinen über 1.200 Weinkellern und der gute Ruf des Weinanbaugebietes Hajos. In den Fässern lagern Hajoser Cabernet Blau-fränkisch und Zweigelt - eine Weinprobe lohnt sich.
Novi Sad/Serbien
Der Hauptort der Wojwodina, der Kornkammer des ehemaligen Jugoslawiens, ist das serbische Novi Sad. Im 19. Jh. wurde der Ort geistiges und kulturelles Zentrum der Serben innerhalb der österreichisch-ungarischen Monarchie und erhielt den klangvollen Beinamen „Athen des Nordens“. Gegenüber der Stadt liegt die imposante Festung Petrovaradin, eine der grössten Europas. Vor, auf und hinter ihren Mauern hat sich viel Spannendes ereignet. Nur ein Intermezzo aus ihrem langen, über 600 Jahre alten Leben: Der gesamte Schatz des Wiener Kaiserhofs lag sicherheitshalber hier, als sich Napoleon Wien näherte.
Belgrad/Serbien
Die Hauptstadt von Serbien ist eine von vier Landeshauptstädten an der Donau. Durch die Teilung des Römischen Reiches in West und Ost kam Belgrad zu Ostrom und wurde von byzantinischer Kultur stark beeinflusst. Noch heute ist der orthodoxe Glaube vorherrschend. Wer gar einen Hauch von Orient verspürt, liegt ebenfalls richtig. Denn die türkische Herrschaft war „erst“ 1876 vorbei. Die beiden Weltkriege des letzten Jahrhunderts und die politischen Probleme der letzten Jahrzehnte haben an Belgrad sehr genagt. Mit viel Optimismus und Elan entsteht zurzeit eine moderne europäische Metropole, in der man gut und gerne lebt. Sehenswert ist die imposante Festung Kalemeglan. Der sie umgebende Park zählt zu den beliebtesten Flaniermeilen der Stadt. Auch die Sveti Sava, eine der grössten orthodoxen Kirchen der Welt, und der Dom sind durchaus beeindruckend. Zu den ältesten und schönsten Teilen Belgrads zählt die Knez-Mihailova-Strasse. Mit ihren repräsentativen Gebäuden und Bürgerhäusern aus dem 19. Jh. ist sie heute Fussgängerzone und Shoppingmeile. In Belgrad gibt es eine ausgeprägte Cafe-Kultur und Kennern zufolge die besten Grillspezialitäten der Welt. Das Nachtleben der Stadt ist so lebendig und quirlig wie nirgendwo sonst auf dem Balkan.
Eisernes Tor/Djerdap/Serbien
Das Eiserne Tor, serbisch Djerdap, ist ein Taldurchbruch der Donau, der zwischen den Südkarpaten und dem Serbischen Erzgebirge an der Grenze von Rumänien zu Serbien liegt. Bis in die 1970er Jahre hinein galt die grösste Flussklippenlandschaft Europas als der gefährlichste Flussabschnitt der Donau. An der spektakulärsten Stelle, dem so genannten Kazan, auf deutsch Kessel, wird die Donau regelrecht eingezwängt. Ein Stück weiter überragen 300 Meter hohe Klippen abrupt das Flussufer. Ein spannendes Relikt aus römischer Zeit ist die Tabula Traiana, in den Fels des Eisernen Tors geschlagen. Es ist eine Tafel, die der römische Kaiser Trajan im Jahre 100 anlässlich der Beendigung des Strassenbaus in der unteren Schlucht der Donau anbringen liess. An beiden Seiten sind schwebende Delfine, oben befindet sich der römische Adler mit geöffneten Schwingen, rechts und links wurden je drei sechsblättrige Rosen als Reliefs in den Stein gehauen. Diese Tafel ist nur vom Wasser aus sichtbar.
Vidin/Bulgarien
Die Stadt gehört zu den ältesten Orten Bulgariens und ist reich an architektonischen und historischen Sehenswürdigkeiten. Von Kelten gegründet, von Römern, Bulgaren und Byzantinern befestigt, von Thrakern und Hunnen bewohnt, kann Vidin nachweislich auf etwa 17 Jahrhunderte der Besiedelung zurückblicken. Am Donauufer erhebt sich die quadratische Festung Baba Vida, die ursprünglich von den Römern angelegt, doch ständig aus- und umgebaut wurde. Malerisch verfallene alte Stadtvillen, Kirchen und Moscheen, ein pagodenähnliches Museumsgebäude und eine prächtige Kathedrale bilden einen einzigartigen Stilmix.
Belogradcik
Wie ein Schattentheater riesiger Gestalten zeichnen sich im Westen des kleinen Ortes bizarre Felsgebilde ab. Die meisten dieser Felsen haben nicht nur ihre eigenen Namen, sondern selbstverständlich auch ihre eigenen legenden. Inmitten dieser verzaubert wirkenden Felsenwelt liegt eine einsame Festung: Kaleto. Sie hat bereits römische Legionäre gesehen, byzantinische, bulgarische und osmanische Soldaten beherbergt und ist nun ein friedliches Fleckchen geworden, das einen herrlichen Ausblick auf Fantasie-Adler, Riesenpilze, Mönche und Löwen aus Stein bietet.
Pleven/Bulgarien
Die schöne Universitätsstadt Pleven, auch als Stadt der Museen bekannt, ist stolz auf das grosse kulturelle Erbe, das im 5. Jahrtausend vor Christus begann. Um die Zeitenwende wurde der Ort dem Römischen Reich angegliedert und erhielt eine Festung. Ausgrabungen bestätigen ihre strategische, religiöse und administrative Bedeutung in jeder Zeit. Plevens Blütezeit endete im Mittelalter mit der osmanischen Eroberung. Unter der ungeliebten Türkenherrschaft entstand jedoch ein bulgarisches Nationalgefühl und der Ort entwickelte sich zum Zentrum traditioneller Handwerke: Baumwolle wurde angebaut, Gerbereien und Schmieden entstanden, man handelte mit Wolle, Leder, Tabak und Lastentieren.
Russe/Bulgarien
Die viertgrösste Stadt Bulgariens ist der wichtigste Donauhafen des Landes und der Geburtsort von Elias Canetti. Die hübsche Stadt hat viele Beinamen, der vielleicht bekannteste: Klein-Wien. Über 200 Bürgerhäuser und Paläste aus der Zeit des Barocks und der Renaissance bestechen in der Innenstadt von Russe. Highlights sind das Pantheon mit seiner goldenen Kuppel, das Ethnografische Museum und die Kirche Sveta Troiza mit ihren Ikonen. Parks und grosse Plätze, Alleen und Promenaden sind ideale Flaniermeilen - bei Tag und Nacht. Der Donauuferpark ist mit seinen Biergärten besondert beliebt und belebt, aber auch ein überaus idyllisches Fleckchen. Empfehlenswert ist auch ein Ausflug zu den etwa 20 km entfernten Felsenkirchen von Ivanovo. Mit ihren Fresken gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Tulcea/Rumänien
Die grösste Stadt des Donaudeltas ist seit der Antike eine Hafenstadt und das Tor in das 5.000 qkm grosse Mündungsgebiet der Donau.
Donau-Delta
Grandioses Finale am Schwarzen Meer: Das Delta ist das grösste europäische Feuchtgebiet. Etwa die Hälfte der Fläche steht unter Naturschutz. Mäandernde Wasserläufe, ungefähr 400 Seen, Wiesenflecken und Dünenlandschaften, Schilfinseln und Lagunen, kleine Fischerdörfer, die nur über das Wasser zu erreichen sind - die Region ist eine der abgelegensten Europas und das grösste zusammenhängende Schilfgebiet der Erde mit zeitweise überschwemmten Wiesen und urwaldartigen Auwäldern. Das einzigartige UNESCO-Biosphärenreservat beherbergt mehr als 4000 Tier- und über 1000 Pflanzenarten. Im grössten Vogelreservat treffen gleich fünf Vogelzug-Routen aufeinander und mehr als 300 Vogelarten, u. a. Purpur-, Silber-, Grau- und Seidenreiher, Rosa- und Krauskopfpelikane, Störche, Ibisse, Löffler, Kormorane und Seeadler bevölkern das Wasser und die Uferstreifen.
Österreich - klösterreich
Wie ein Flaggschiff des Glaubens liegt Passau auf der schmalen Landzunge zwischen Donau und Inn, den Bug gen Osten gerichtet. Von hier aus, so lautete der Auftrag an seine mächtigen Bischöfe, sollte das christliche Kreuz stromabwärts in Richtung Morgenland getragen werden.
So wurde die Donau, auf der Wein und Weizen, Holz und Salz verschifft wurden, im frühen Mittelalter auch zur Transportschiene für geistige Güter wie Glauben und Religion. Missionare entsandte man auf ihr zu unbekannten Heidenvölkern, charismatische Heiligengestalten wie Wolfgang und Severin predigten an ihren Ufern.
Auf den ersten Schritt aber musste der zweite folgen. Mit dem Ziel, den Glauben auf Dauer zu festigen, wurden in rascher Folge immer neue Klöster gegründet. Dass heute in aller Regel nichts mehr und diese frühen Bauten erinnert, hat seine Ursache im unerbittlich geführten Machtkampf zwischen Wien und der Hohen Pforte. Er wurde im 16. und 17. Jh. vor allem in den Donauländern ausgetragen und bezog seine Dynamik aus der Tatsache, dass er zugleich ein Glaubenskrieg zwischen Christentum und Islam war. Als sich das osmanische Reich dann endlich geschlagen geben musste, waren weite Gebiete verwüstet und durch Seuchen, Verschleppung und Mordbrennerei entvölkert.
Jetzt galt es, ein Fanal zu setzen und die Klöster taten es. Was zerstört war, wurde prächtig neu errichtet, was erhalten war, verschwenderisch barockisiert. Bauen zum Zeichen des Triumphs lautete die Devise - und die Rechnung ging auf: Denn mit der imperialen Geste ihrer barocken Prachtentfaltung stehen die Donauklöster bis heute für den Sieg der Kirche über die „Ungläubigen“. Und offenbaren in ihrem Inneren, wem die Welt diese Grosstat zu verdanken hat: dem Hause Habsburg!